"Hubraum ist durch nichts zu ersetzen - außer durch mehr Hubraum". Dieses Credo aus der Zeit PS-strotzender Muscle Cars gilt für manche Autofans auch heute noch. Schließlich haben große Motoren neben ihren Nachteilen - hoher Verbrauch, hohe Unterhaltskosten - auch Vorteile: Sie sind in Gebrauchwagen günstig zu haben und versprechen bei pfleglicher Behandlung Langlebigkeit. Und bei den Benzinern unter den großen Achtzylindern muss man nicht einmal die drohenden Diesel-Fahrverbote fürchten.
Vier Liter Hubraum Minimum
Exklusiv für FOCUS Online hat Deutschlands größter Automarkt Mobile.de die Hubraum-Riesen auf dem Gebrauchtwagen-Markt herausgefiltert. Voraussetzung war: Alle gelisteten Angebote stammen von Anbietern mit Sitz in Deutschland, haben mindestens vier Liter Hubraum (oft V8-Motoren) und zum jeweiligen Modell gibt es mindestens 15 Inserate. Daraus entstanden vier verschiedene Top-Listen:
- Die billigsten Hubraum-Riesen
- Die teuersten Hubraum-Riesen
- Die begehrtesten Hubraum-Riesen unter 50.000 Euro
- Die am meisten angebotenen Hubraum-Riesen
Bei den Billigheimern rangieren wenig überraschend amerikanische Autos auf den obersten Plätzen. So werden zum Beispiel für einen gebrauchten Ford Explorer (vier bis fünf Liter Hubraum, maximal 365 PS) im Schnitt keine 6000 Euro fällig. Kaum mehr werden es bei einem gebrauchten Mercedes mit V8-Motor (E 430 oder S 430). Auch ältere V8-Versionen des BMW 7er sind im Schnitt für 10.000 Euro bis 12.000 Euro zu haben.
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Paul Walker-Porsche kostet 840.000 Euro
Ganz anders sieht die Hitliste bei den teuersten Hubraum-Kracher aus. Der Porsche Carrera GT - der Supersportler, in dem Paul Walker einen tragischen Tod fand - kostet im Schnitt rund 840.000 Euro und wird aktuell immerhin 17-mal angeboten. Für etwas mehr als die Hälfte wartet der bis zu 650 PS starke Mercedes SLR. Es folgen Boliden von Lamborghini und Ferrari - und auch der BMW Z8, der durch den James Bond-Film "Die Welt ist nicht genug" berühmt wurde, ist dabei.
Eine ganz andere Liste erhält man, wenn man die "Vier-Liter-Autos" nach ihrer Begehrlichkeit gewichtet. Die kann man im Autohandel unter anderem an der Zahl der Standtage ablesen: Je geringer diese Zahl, desto schneller findet ein angebotener Wagen seinen Käufer. Zu diesen "Schnelldrehern" zählen der Volvo XC90 (315 PS, Preis im Schnitt knapp 14.000 Euro), der BMW 550i GranTurismo (maximal 450 PS, knapp 30.000 Euro) oder die Audi-Modelle A6 und S5.
Ford Mustang ist ein echtes Massen-Modell
Bei den Gebraucht-Boliden, die ebenfalls unter 50.000 Euro zu haben sind, dafür aber besonders häufig, fährt ein amerikanisches Kultauto an die spitze: Fast 1000 Inserate preisen einen Ford Mustang an (je nach Version vier bis sieben Liter Hubraum und 121 bis 507 PS). Auch der Pickup Dodge Ram, der Mercedes C63 AMG oder der 6er BMW tummeln sich in dieser Liste. Im Vergleich zum Neupreis solcher PS-Protze sind die gebrauchten Angebote natürlich verlockend. Neben Verbrauch und Unterhaltkosten sollte man daher auch auf einen guten Pflege-Zustand und die entsprechenden Wartungsnachweise achten, damit das V8-Schnäppchen nicht zum Groschengrab wird.
Video: Ford Mustang V8 im Test