Dass der Lastwagen noch immer in Deutschland als Beweismittel beschlagnahmt bleibe und nicht eingesetzt werden könne, beschere ihm Verluste, für die seine Gläubiger kein Verständnis hätten, sagte Zurawski am Samstag dem polnischen TV-Sender "TVN24". Ihm drohe deshalb die Pleite.
Er wolle von Deutschland kein Geld, sondern eine rasche Entscheidung, damit sein Lastwagen wieder für Transporte freigegeben werden könne. Der Terrorist Anis Amri hatte bei dem Anschlag in Berlin auch den Fahrer des Lastwagens, Zurawskis Cousin, erschossen. Dann steuerte Amri den Lastwagen in den Weihnachtsmarkt und tötete dabei elf weitere Menschen und verletzte 50 zum Teil schwer.
Bittet um spontane Geldsammlungen
Auf seiner Facebook-Seite bat Zurawski, spontane Geldsammlungen für seine Firma wieder einzustellen. Nach ersten Medienberichten über seine finanziellen Schwierigkeiten hätten ihm viele Menschen Spenden angeboten. Er wolle aber nicht zum Almosenempfänger werden, sondern wie bisher sein Geld selbst verdienen.
Die Grünen haben im Fall Anis Amri derweil Einsicht in die Unterlagen der Nachrichtendienste und Sicherheitsbehörden verlangt. Eine Aufarbeitung ohne Kenntnis der einschlägigen Akten sei "nicht zielführend", heißt es in einem Brief der Parlamentarischen Geschäftsführerin Britta Haßelmann an das Bundeskanzleramt, das Innen- und das Justizministerium. Der Bundestag als Gesetzgeber könne über die Reformvorschläge der Regierung zur inneren Sicherheit "ohne umfassende Aufklärung der Anschläge und Sicherheitsrisiken nicht verantwortlich bewerten und zu einer Entscheidung kommen."
Grünen kritisieren Bundesbehörden
Die Fraktion fordert Einsicht in Unterlagen unter anderem des Bundesamts für Verfassungsschutz, des Bundeskriminalamts, des Bundesnachrichtendienstes, der Bundespolizei und des Generalbundesanwalts sowie Protokolle des Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrums GTAZ. Die Grünen kritisieren seit Wochen, dass die Bundesbehörden zwar Informationen an Medien weitergeben, aber das Parlament unzureichend informieren.
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