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Soll ich jetzt Jod-Tabletten schlucken?
Erhöhte Werte über Deutschland: So gefährlich ist radioaktives Jod-131

Spuren von radioaktivem Jod beunruhigen gerade die Menschen in Deutschland. Das Bundesamt für Strahlenschutz hatte das Radionukleid Jod-131 in bodennaher Luft gemessen. Woher es kam, ist bisher unklar. FOCUS Online erklärt, wie Jod-131 im Körper wirkt.

Der menschliche Körper braucht grundsätzlich natürliches Jod. Die Schilddrüse verarbeitet es in Hormonen , die für den Stoffwechsel eine wichtige Rolle spielen. Bei einer Kernspaltung oder einem Atomunfall kann das radioaktive Jod-Isotop 131 entstehen, das aktuell an einigen Stellen in Europa – auch in Deutschland – gemessen wurde . Es ist gefährlich, wenn der Mensch es aufnimmt.

Das passiert mit Jod-131 im Körper

Als sehr flüchtige Substanz kann sich Jod-131 über die Luft schnell großflächig verbreiten und von den Menschen eingeatmet werden. Da sich dieser radioaktive Stoff auch auf Pflanzen ablagert und von Tieren aufgenommen wird, gelangt er in Milch, Fleisch und Fisch und so in die Nahrungskette.

Haben Menschen radioaktives Jod über die Atmung oder die Nahrung aufgenommen, reichert sich der Stoff in der Schilddrüse an und wird dort nur langsam abgebaut. Denn das Organ unterscheidet nicht zwischen harmlosem und radioaktivem Jod. Die strahlende Variante des Spurenelements kann aber nicht nur Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse auslösen, sondern auch Krebs. Ist das Organ jedoch bereits mit unverstrahltem Jod gesättigt, nimmt es das gefährliche nicht mehr auf und Folgeschäden werden verhindert.

Jodtabletten können helfen

In Japan haben die Menschen nach dem Atomumfall in Fukushima 2011 Jodtabletten zur Vorbeugung bekommen. Das enthaltene nicht radioaktive Jod blockiert für das radioaktive Jod die Transportwege in die Schilddrüse; der Jodstoffwechsel innerhalb des Organs kommt zum Erliegen.

Die Folge: Das radioaktive Jod wird nicht mehr in die Schilddrüse eingelagert, sondern relativ schnell über die Nieren ausgeschieden; das Risiko von Folgeschäden verringert sich.

Aktuell gibt es keinen Anlass zur Besorgnis

Für eine vorbeugende Einnahme von Jodtabletten besteht aktuell kein Anlass. „Es gibt keinerlei Grund, sich irgendwelche Sorgen um die Folgen für den Menschen zu machen", so kommentiert ein Sprecher der tschechischen Strahlenschutzbehörde SJUB die Messwerte.

Auch das Bundesamt für Strahlenschutz schreibt: „Die Aktivitätskonzentrationen lagen/liegen im Bereich von Millionstel Becquerel pro Kubikmeter und darunter. Es handelt sich um sehr niedrige Werte, die nur von hochempfindlichen Detektoren überhaupt registriert werden und die keinerlei Anlass zur Besorgnis geben."

Experten raten üblicherweise nicht zur vorbeugenden Einnahme von Jodtabletten, da sich dadurch das Risiko für Schilddrüsenerkrankungen sogar erhöhen kann. Nur eine radioaktive Wolke direkt über Deutschland würde die Einnahme von hochdosierten Jodpräparaten rechtfertigen.

Video: Radioaktives Jod-131 über Deutschland gibt Rätsel auf ,

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