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Steuersenkungen, Kindergeld, Sozialbeiträge
Große Tabelle: So viel Geld bleibt Ihnen 2017 tatsächlich mehr vom Lohn

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will im kommenden Jahr auf zwei Milliarden Euro verzichten. Doch nicht jeder Steuerzahler profitiert davon. FOCUS Online sagt Ihnen, ob Sie zu den Gewinnern oder Verlierern gehören.

Im Jahr 2016 nahm der deutsche Fiskus fast 700 Milliarden Euro an Steuern ein, ein sattes Plus im Vergleich zu 2015. Einen Teil davon gibt die Regierung 2017 in Form von sozial- und steuerpolitischen Änderungen an die Bürger zurück. So erhöht sie den Grundfreibetrag jedes Steuerpflichtigen auf 8820 Euro. Der Kinderfreibetrag pro Elternteil steigt um 54 Euro auf 2358 Euro. Außerdem gibt es mehr Kindergeld: Künftig liegt es für das erste und zweite Kind bei 192 Euro, für das dritte Kind bei 198 Euro sowie für das vierte und jedes weitere bei 223 Euro.

Und auch die so genannte kalte Progression wird korrigiert, also das Zusammenspiel von steigendem Einkommenstarif und höherer Inflation. Dadurch will die Regierung verhindern, dass ein Plus in der Lohntüte durch höhere Steuersätze aufgefressen wird.

Anstiege bei Sozialbeiträgen vernichten Steuerentlastungen

Berechnungen des Berliner Steuerexperten Frank Hechtner zeigen allerdings, dass in vielen privaten Geldbörsen trotzdem im kommenden Jahr nicht mehr Geld übrig bleiben wird als 2016. „Ein nicht geringer Teil der steuerlichen Entlastungen wird durch höhere Sozialbeiträge aufgebraucht", sagte der Professor an der Freien Universität Berlin der "Süddeutschen Zeitung".

Hauptgrund dafür ist der Anstieg der Beiträge zur Pflegeversicherung. Für Bezieher höherer Einkommen gibt es einen weiteren Nachteil: Sie zahlen höhere Beiträge zur Renten­-, Kranken-­ und Arbeitslosenversicherung, weil die Beitragsbemessungsgrenzen steigen; das sind die Obergrenzen, auf die Arbeitnehmer maximal Beiträge an die Sozialversicherungen zahlen müssen.

So ändert sich das Netto im Osten

(Familie mit zwei Kindern)

So lesen Sie die Tabelle: Suchen Sie den Schnittpunkt zwischen dem Einkommen des höher verdienen Partners (linke Spalte) und dem Einkommen seines Partners (obere Zeile). Rote Zahlen signalisieren, dass Sie weniger in der Tasche haben werden als 2016.

Höhere Bemessungsgrenzen belasten Gutverdiener

2017 trifft die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenzen vor allem gutverdienende Arbeitnehmer in Ostdeutschland. Sie müssen dann bis zu einem Bruttogehalt von 5700 Euro Abgaben zur Renten-­ und Arbeitslosenversicherung bezahlen. Bisher lag diese Grenze 300 Euro niedriger. Auch die Obergrenze für Beiträge zur Kranken-­ und Pflegeversicherung steigt, aber nur um 112 Euro auf 4350 Euro. Laut Hechtner können fast alle in den neuen Ländern Beschäftigten, die kinderlos sind und deren Gehalt die neuen Obergrenzen übersteigt, 2017 weniger Geld ausgeben. Auch Paare, die zusammen veranlagt werden und bei denen ein Partner 5750 Euro Brutto verdient und der andere lediglich 250 Euro pro Monat, müssen im kommenden Jahr etwa 238 Euro jährlich draufzahlen.

Ostdeutsche Paare mit Kindern trifft die gestiegene Beitragsbemessungsgrenze weniger hart, allerdings müssen praktisch alle Arbeitnehmer Einbußen hinnehmen, wenn ihr Gehalt oberhalb 5700 Euro liegt.

So ändert sich das Netto im Westen

(Familie mit zwei Kindern)

So lesen Sie die Tabelle: Suchen Sie den Schnittpunkt zwischen dem Einkommen des höher verdienen Partners (linke Spalte) und dem Einkommen seines Partners (obere Zeile). Rote Zahlen signalisieren, dass Sie weniger in der Tasche haben werden als 2016.

Im Westen haben Arbeitnehmer mehr Geld übrig

Dagegen werden im Westen Deutschlands 2017 die meisten Arbeitnehmer mit Kindern mehr Geld zur Verfügung haben. Denn anders als im Osten steigt ihre Beitragsbemessungsgrenze zur Renten- und Arbeitslosenversicherung lediglich um 150 Euro auf 6350 Euro.

Weniger Geld haben 2017 nur Singles ohne Kinder zur Verfügung, wenn sie mehr als 6500 Euro brutto monatlich verdienen. Am meisten profitieren Arbeitnehmer in Ost und West, deren Gehalt unter der Obergrenze für die Sozialbeiträge liegt. Eine Familie in München, bei der ein Partner 4000 Euro brutto verdient und der andere 2500 Euro, kann sich im kommenden Jahr über ein Plus von 204 Euro in der Geldbörse freuen.

Im Video: Höhere Steuern für Rentner: So viel müssen Sie bald ans Finanzamt zahlen

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