+++ Silvesternacht unter starken Sicherheitsvorkehrungen: FOCUS Online in Köln +++

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+++ News-Ticker zur Kölner Silvesternacht +++
Silvesternacht unter starken Sicherheitsvorkehrungen: FOCUS Online in Köln

Nach den massenhaften Übergriffen auf Frauen in der vergangenen Silvesternacht soll es in Köln dieses Jahr ein friedliches Fest geben. Polizei und Stadt haben in puncto Sicherheit aufgerüstet. FOCUS Online ist in der Neujahrsnacht vor Ort und berichtet live aus Köln.

  • FOCUS-Online-Reporter Frank Gerstenberg berichtet live aus Köln
  • Um den Dom gibt es in diesem Jahr eine "böllerfreie Zone"
  • In der Innenstadt werden rund 1500 Beamte im Einsatz sein
  • Videokameras übertragen Bilder vom Vorplatz des Hauptbahnhofs live ins Polizeipräsidium

Gruppe von rund Tausend Personen

23.37 Uhr: Gegenüber FOCUS Online erklärte ein Pressesprecher, es würde derzeit ein Personenkreis kontrolliert, der nordafrikanischer Abstammung sei. Offenbar sind einige davon bereits aus dem letzten Jahr bekannt. Der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies erklärte derweil laut dem "Kölner Stadt-Anzeiger": „Am Hauptbahnhof steht eine Gruppe von rund Tausend Personen, die dem nordafrikanischen Hintergrund zuzuordnen sind. Unsere Kollegen nehmen ihre Personalien auf. Am Bahnhof Deutz/Messe wurde ein Zug gestoppt. Da werden gerade etwa 300 Personen kontrolliert."

Polizei erteilt Gruppe Platzverweis

22.26 Uhr: Die Kölner Polizei hat am Hauptbahnhof eine Gruppe verdächtiger Personen eingekreist und kontrolliert. Die rund 150 Männer ähnelten äußerlich "der Klientel vom vergangenen Jahr" und wüssten offenbar noch nicht genau, wo sie hinwollten, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei habe Platzverweise erteilt und Gefährdeansprachen gehalten, wer sich nicht ausweisen konnte, sei vorläufig in Gewahrsam genommen worden. Wie der "Express" berichtet, handelt es sich bei der Gruppe um Nordafrikaner. Nach einer Schlägerei am Hauptbahnhof habe es zudem eine Festnahme gegeben.

Polizei führt Mitglieder der "Identitären Bewegung" ab

21.35 Uhr: Wie die Polizei gegenüber FOCUS Online erklärte, haben sechs Mitglieder der rechten "Indentitären Bewegung" einen Platzverweis erteilt bekommen. Die Männer seien der Polizei aufgefallen und wären dann von der Landespolizei im Kölner Hauptbahnhof abgefangen worden. Es hätte sich bei der Kontrolle jedoch nichts "fahndungstechnisch relevantes" ergeben, wie ein Sprecher erklärte.

Die Zahl der Menschen im und um den Hauptbahnhof sowie auf der Domplatte nimmt derweil deutlich zu. Die Polizei Köln meldet keine besonderen Vorkommnisse.

Alle aktuellen Entwicklungen im News-Ticker:

22.17 Uhr: FOCUS-Online-Reporter Frank Gerstenberg berichtet live aus der Kölner Innenstadt

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21.30 Uhr: "Bisher gab es keine Zwischenfälle", sagte Polizeipräsident Jürgen Mathies am Samstagabend. Der Präsident der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin, Wolfgang Wurm, sagte, man habe bislang auch keine Erkenntnisse, dass ernsthafte Gefahr im Verzug sei. "Es gilt aber weiterhin ganz klar die Linie: Präsenz, klare Ansprache und beim Erkennen von Straftaten sofortiges, sehr klares Einschreiten."

Reker gesteht in FOCUS-Online-Interview "angespannt" zu sein

20.27 Uhr: Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker freute sich im Interview mit FOCUS Online nach dem Auftritt des Chores "Grenzenlos" auf der Domtreppe über einen "gelungenen Einstieg" in die Silvesterfeier in Köln 2016. "Wir wollen einen Kontrapunkt zum Vorjahr setzen. Ich glaube, der Anfang ist uns gelungen." Sie sei "glücklich" darüber, dass das Programm "offenbar von den Menschen angenommen" werde. Silvester 2016 sei nicht das "neue Köln". Die Ausschreitungen, die sexuellen Übergriffe gegen hunderte Frauen, das sei "nicht Köln" gewesen. "Köln ist das, was wir soeben auf der Domtreppe erlebt haben: Herzlichkeit, Offenheit, friedliches Miteinander aller Kulturen", sagt Reker. Im Interview mit FOCUS Online gibt sie zu, "angespannt" zu sein, es könne immer etwas passieren, aber man habe diesmal alles getan, um Gewalt zu verhindern und "allen Menschen zu ermöglichen, friedlich und fröhlich bei uns Silvester zu feiern".

"Wir wollten ein Zeichen gegen Terror und Gewalt setzen"

20.02 Uhr: Das deutsch-tunesische Ehepaar Laribi aus Tübingen feiert zum ersten Mal Silvester in Köln. "Wir wollten ein Zeichen gegen Terror und Gewalt setzen", sagt Sandra Laribi. Den Chor auf der Domtreppe und die Lichtinstallation des Berliner Künstlers Philipp Geist fanden die beiden, die zusammen mit ihrer Tochter und ihrem Sohn nach Köln gekommen sind, "wunderschön". Durch das massive Polizeiaufgebot fühlen sie sich beim Feiern nicht eingeschränkt. "Nach den Ereignissen im Vorjahr ist das gerechtfertigt", sagt Sandra Laribi. Auch ihr tunesischer Ehemann verurteilt die Täter scharf: "Das war ein Verbrechen, das nicht zu entschuldigen ist. Idioten gibt es leider überall. "

Darf "nie wieder vorkommen"

19.47 Uhr: Happening statt Horror. Mitglieder von Kölner Jugendeinrichtungen vereinten sich mit jungen Flüchtlingen zum Chor "Grenzenlos". Unter der Leitung von Höhner-Frontmann Henning Krautmacher sangen sie auf der Domtreppe stimmungsvolle Lieder in Deutsch, Englisch, den Muttersprachen der Flüchtlinge sowie natürlich auf Kölsch. Vor Jahresfrist warfen 1000 bis 1500 enthemmte Randalierer vorwiegend aus nordafrikanischen Ländern Raketen und Kracher auf Menschen und machten vor allem Frauen zum Freiwild. 1.222 wurden nach der Silvesternacht 2015 gestellt.

Allein 513 davon wegen Sexualdelikten. 20 Männer wurden schuldig gesprochen, darunter nur drei wegen sexueller Straftaten. Der Grund für die schlechte Aufklärungsquote: Die Kameras lieferten keine brauchbaren Bilder, es gab kaum Spuren und Indizien gegen die Täter. Zudem reichten 150 Polizisten nicht aus, um die Menschen am Dom und am Hauptbahnhof zu beschützen. Diesmal sind allein 1500 Polizisten im Einsatz. Polizeipräsident Jürgen Mathies zeigte sich im Interview mit FOCUS Online von den Geschehnissen an Silvester in Köln tief betroffen. So etwas dürfe "nie wieder vorkommen", so der Polizeipräsident. "Fröhlich und sicher Silvester in Köln feiern" gab er daher zusammen mit der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker als Motto für Silvester 2016 in Köln aus.

19.19 Uhr: Der Bahnhofvorplatz in Köln. Hell erleuchtet, stark bewacht. Acht lichtstarke Multi-Focus-Kameras senden laufend Bilder von hier in das Polizeipräsidium nach Köln-Kalk.

"Köln ist heute bestimmt die sicherste Stadt Deutschlands"

19.12 Uhr: Rund um den Dom und auf dem Bahnhofsvorplatz ist es zur Stunde so ruhig wie wohl noch nie an Silvester. Vor zwölf Monaten herrschte um diese Zeit bereits eine gewaltbereite Stimmung. Der Geschäftsführer des Brauhauses "Gaffel am Dom", das genau am Bahnhofsvorplatz liegt, berichtete FOCUS Online, dass er sich um kurz nach 20 Uhr nicht mehr hinaus getraut hätte, so massiv sei die Bedrohung gewesen. Dazu gibt es heute Abend wohl keinen Anlass. Polizisten patrouillieren un Dreier-Teams durch die Altstadt und um den Dom.

Überall sind Mitarbeiter des Kölner Ordnungsamtes zu sehen, dazu sollen etwa 250 private Sicherheitskräfte dafür sorgen, dass sich Ausschreitungen wie an Silvester 2015 nicht wiederholen. Der Domvorplatz ist mit Absperrgittern eingezäunt. Besucher müssen Einlasskontrollen passieren. Böller sind verboten und werden sofort einkassiert. "Köln ist heute bestimmt die sicherste Stadt Deutschlands", sagte eine Besucherin zu FOCUS Online.

18.15 Uhr:

17.36 Uhr: Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen haben am Samstag in Köln die Silvesterfeierlichkeiten begonnen. Mit Einbruch der Dunkelheit startete am Dom eine Multimedia-Show des Berliner Lichtkünstlers Philipp Geist. Dabei wurden Wörter auf den Boden und an Häuser projiziert, die die Kölner in den Tagen zuvor vorgeschlagen hatten - etwa "Anstand" und "Erinnerung". Wer auf die Domplatte wollte, musste sich allerdings Einlasskontrollen unterziehen. Ein Jahr nach den massenhaften sexuellen Übergriffen und chaotischen Zuständen am Hauptbahnhof wollen Stadt und Polizei in diesem Jahr neuerliche Straftaten unbedingt verhindern. Allein in der Innenstadt werden rund 1500 Polizisten in den Einsatz geschickt.

17.23 Uhr: Reporter Frank Gerstenberg berichtet live vom Kölner Dom im Video.

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17.22 Uhr:

16.43 Uhr: "Die Einsatzphase hat jetzt begonnen", sagte ein Sprecher der Kölner Polizei am Samstag kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Die ersten Kräfte seien in der Innenstadt angekommen. "Sukzessive über den Abend verteilt werden wir bis zu 1500 Polizistinnen und Polizisten hier haben." Das sind in etwa zehnmal so viele Beamte wie vor einem Jahr.

16.39 Uhr: FOCUS-Online-Reporter Frank Gerstenberg interviewt den Lichtkünstler Philipp Geist, der die Licht-Installation um den Kölner Dom gestaltet hat. Sehen Sie das Video live auf der FOCUS-Online-Facebook-Seite.

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16.04 Uhr: FOCUS-Online-Reporter berichtet aus Köln im Video live auf Facebook

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chz/
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