+++ Es fehlt das Geld: Streit um geplante griechische Schule München +++

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Bauruine in bester Lage
Es fehlt das Geld: Streit um geplante griechische Schule München

Eine Schule für 750 Kinder wollte der griechische Staat in München errichten – als Beitrag zur Völkerverständigung. Dann kam die europäische Finanzkrise. Übriggeblieben ist eine Bauruine in bester Lage. Nun streiten sich Griechenland und die Stadt München um das wertvolle Areal.

„Eine solche Brutalität sollte sich ein Kulturvolk wie die Deutschen nicht leisten dürfen", zitiert der „Spiegel" den Anwalt und Mitinitiator der Schule, Georgios Vlachopoulos. Der Streit dreht sich um ein 15.000 Quadratmeter großes Grundstück im Münchner Stadtviertel Berg am Laim. Mit „Brutalität" meint Vlachopoulos die Pläne der Stadt, den Rohbau der dortigen Schule wieder abzureißen.

Im Jahr 2001 hatte der griechische Staat das Areal gekauft, um dort ein Vorzeigeprojekt zu errichten: Eine Schule, in der griechische und deutsche Jugendliche zweisprachig unterrichtet werden und deren Abschlüsse in beiden Ländern anerkannt sind. Der Bau der griechischen Schule verzögerte sich Jahr um Jahr. 2014 stand dann immerhin ein Rohbau – doch Griechenland hatte kein Geld mehr .

Außenministerium musste vermitteln

„Die Griechen haben ihre zahlreichen Chancen nicht genutzt", zitiert der „Spiegel" den Münchner Kommunalreferenten Axel Markwardt, „außerdem schöpfen sie das vorhandene Baurecht nicht aus, das können wir uns bei dem Zuzugsdruck und der Flächenknappheit nicht leisten." Im Kaufvertrag vorgesehen war, dass das Areal an die Stadt zurückfällt, wenn der Bau der Schule nicht zügig beginnt, berichtet das Magazin.

Doch das Projekt ist ein Politikum: Die griechischen Planer riefen den damaligen Außenminister Frank-Walter Steinmeier als Vermittler zur Hilfe. Er sollte dafür sorgen, dass das inzwischen stark im Wert gestiegene Grundstück dem griechischen Staat erhalten bleibt. „Die Verzögerung ist ja durch höhere Gewalt und nicht durch Mutwillen entstanden", so Vlachopoulos im "Spiegel".

Die Griechen sperren sich

Doch während Griechenland sogar zuhause Lehrer entlassen muss, weil das Geld fehlt, erscheint es fraglich, dass in naher Zukunft Millionen ins ferne München fließen werden. Die Stadt will die Bauruine abreißen lassen und stattdessen eine Erweiterung für das nahe städtische Gymnasium bauen, berichtet der "Spiegel". Vlachopoulos argumentiert, dass man genauso gut die griechische Schule fertigstellen könnte.

Im Grundbuch wurde das Areal demnach bereits wieder an die Kommune überschrieben, doch sie hat bisher keinen Zutritt auf das umzäunte Gelände. Die Griechen sperren sich. „Wir wollen die Stadt zwingen, ihre Eigentumsansprüche einzuklagen und so die Rechtslage zu klären", zitiert der „Spiegel" Vlachopoulos. Deutsche Projekte wie der BER würden schließlich auch mit Verzögerungen kämpfen.

Doch eine mögliche Lösung gibt es: Ex-Außenminister Steinmeier wollte den griechischen Planern demnach ein Ausweichgrundstück anbieten, um den Konflikt zu entschärfen. Die griechische Schule soll auf das frühere Gelände der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein (BfB) umziehen.

Im Video: Warum die Mieten in München berechtigterweise so teuer sind

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dn/
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