+++ Das Hormesis-Prinzip: Welche Krankmacher eigentlich gut für unseren Körper sind +++

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Die Menge macht's
Das Hormesis-Prinzip: Welche Krankmacher eigentlich gut für unseren Körper sind

Stress soll schlecht für die Gesundheit sein. Dabei belegen diverse Studien, dass moderater Stress positive Auswirkungen hat. Ein Anti-Aging-Experte erklärt das Phänomen: Was uns schadet, ist gut für uns – es kommt nur auf die richtige Dosis an.

Viele der neueren Erkenntnisse der Anti-Aging-Medizin erscheinen auf den ersten Blick paradox. Warum bedeutet weniger essen länger leben? Warum haben antioxidative Vitaminsupplemente – einst die Hoffnungsträger der Anti-Aging Medizin – in allen großen Studien versagt? Warum leben Menschen, die moderat Alkohol trinken, länger als Abstinenzler?

Die Antwort auf diese Fragen gibt ein Konzept namens Hormesis. Auf einen kurzen Nenner gebracht, lässt sich das Hormesis-Prinzip wohl am besten folgendermaßen definieren:

Was uns schadet, ist gut für uns – es kommt allerdings auf die richtige Dosierung an.

Ereignisse, die unseren Körper in Stress versetzen, oder auch Substanzen, die als milde Gifte wirken, können in unserem Organismus Schutz- und Reparaturmechanismen auslösen. Diese helfen nicht nur gegen die akute Bedrohung, sie sind in vielen Fällen sogar „überkompensierend". Das heißt, sie schützen uns effektiv auch vor künftigen Schäden.

1. Hunger

Hunger ist ein solcher Stressfaktor und der wahrscheinlich wichtigste hormetische Reiz. Er aktiviert in unserem Körper sogenannte Sirtuine. Die reparieren in Zeiten des Nahrungsmangels die DNA und transportieren angehäuften Zellmüll ab. Dieser „zelluläre Hausputz" macht uns fitter, schützt vor Krebs und lässt uns länger leben.

Gegen die schädigende Wirkung von freien Radikalen, den sogenannten oxidativen Stress, hat unser Körper ebenfalls eine eigene Abwehrstrategie . Die antioxidativen Enzymsysteme tragen so unaussprechliche Namen wie Glutationperoxidase oder Superoxyddismutase.

Sie werden als Antwort unseres Organismus auf die Belastung durch freie Radikale gebildet. Unterbleibt diese, zum Beispiel weil die freien Radikale sofort durch hohe Konzentrationen von antioxidativen Vitaminen abgefangen werden, so bilden sich diese antioxidativen Schutzsysteme nur noch höchst unzureichend. Langfristig nimmt damit der Schaden durch freie Radikale zu.

2. Alkohol

Alkohol ist zweifellos eine giftige Substanz. Aber auch moderate Gifte lösen in unserem Körper hormetische Reaktionen aus. Das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Demenz sinkt. Die Betonung liegt dabei allerdings auf moderat . Wird die Dosis zu hoch, so überwiegen die schädigenden Effekte. Die typische hormetische Kurve ist nicht linear sondern j-förmig.

3. Stress

Bestimmte Stressfaktoren können die sogenannten Mitochondrien reparieren beziehungsweise neue Mitochondrien bilden. Als die „Kraftwerke unserer Zellen" sind Mitochondrien vor allem für die Energieproduktion verantwortlich. Mehr Mitochondrien bedeuten also mehr Leistungsfähigkeit. Ein „hormetischer Stimulus" für die Mitochondrien ist wiederum die Einwirkung von freien Radikalen.

Wir können unsere Lebenserwartung also deutlich steigern – aber dafür müssen in vielen Bereichen umlernen.

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