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Kampfangebote für Häuslebauer
Sie wollen ein Haus bauen? Dann gehen Sie für einen Kredit besser nicht zur Bank

Häuslebauer können sich zur Eigenheimfinanzierung an Banken und Bausparkassen wenden – und an Versicherer. Die Branche unterbietet vor allem bei Langzeitdarlehen die etablierten Anbieter, wie aktuelle Vergleiche zeigen.

Für einen Immobilienkredit mit 25 Jahren Laufzeit verlangt die DEVK im März einen effektiven Jahreszins von 1,99 Prozent. Sie ist damit für diese Darlehens-Laufzeit der günstigste Anbieter im Kreditvergleich der Frankfurter Finanzberatung FMH. Auf Platz zwei folgt die Allianz mit einem Effektivzins von 2,15 Prozent. Erst auf dem dritten Platz folgt eine Bank: Die Postbank bietet Baugeld für 25 Jahre zu einem Zins von 2,33 Prozent. Die Deutsche Bank belegt mit 2,52 Prozent Platz Vier. Das ist das Ergebnis eines Konditionsvergleichs der FMH für die "Welt".

Unter den zehn besten Anbietern bei 20-jähriger Zinsbindungsfrist finden sich auch die Versicherer Generali und die Signal-Iduna. Bei Darlehen mit 15-jähriger Laufzeit bietet die Allianz die besten Zinsen vor der Postbank, der Santander Bank und der Degussa Bank. Die DEVK landet hier auf Rang Vier.

Kreditbeispiel

Bei einem Kurz-Test von FOCUS Online am Montag landet die Allianz allerdings höchstens auf dem zweiten Platz. Sie verlangt etwa für ein 25-jähriges Darlehen von 250.000 Euro bei einem Kaufpreis von 300.000 Euro Zinsen in Höhe von 2,91 Prozent. Die günstigsten Konditionen hat hier die Postbank mit 2,48 Prozent Effektivzins.

FMH-Chef Max Herbst überrascht das Ergebnis nicht: "Bei kurzfristigen Krediten unter 15 Jahren Laufzeit haben oft regionale Banken die besten Konditionen", sagte Herbst zu FOCUS Online. Aber ab 15 Jahren Laufzeit hätten meist die Versicherer die Nase vorn: "Versicherer sind im langfristigen Bereich schon lange gut vertreten", sagt Herbst.

Versicherer suchen neue Anlageklassen

Aktuell mischen Versicherer mit besonders günstigen Zinsen den Markt auf. Denn sie haben im Niedrigzinsumfeld Not, ihre Prämien langfristig gut verzinst anzulegen, um die Garantieversprechen an ihre Kunden einhalten zu können. Die Renditen ihrer traditionellen Lieblingsanlageklassen, wie Staatsanleihen und Pfandbriefe, sind im Keller.

Daher setzen die Versicherungsgesellschaften verstärkt auf andere Rendite-Bringer. "Der Vorteil der Versicherer ist, dass sie sich nicht am Kapitalmarkt refinanzieren müssen, sondern ausschließlich die Gelder ihrer Kunden anlegen", sagt Herbst. Damit liegen ihre Refinanzierungskosten deutlich unter denen der meisten Banken. Sie müssen allerdings ihr Rendite-Versprechen ihren Kunden gegenüber einhalten. Aktuell liegt der Garantiezins für die Lebensversicherung bei 0,9 Prozent.

Dass die Versicherer vor allem bei langen Laufzeiten punkten liegt an ihrem Geschäftsmodell: Zwischen 0,2 und 0,3 Prozent des Effektivzinses rechnen die Versicherer für Vertragsabschluss, Personalkosten und Provisionen. "Bei zwei Prozent Zinsen ist für die Anbieter aktuell kaum eine höhere Marge drin", erklärt Max Herbst. Nur wenn der Lebensversicherer diese Kosten über eine möglichst lange Laufzeit verteilen kann, macht er einen Gewinn. Dazu kommt die Inflation.

Für die Kreditnehmer macht es keinen Unterschied, ob das Darlehen von der Bank kommt oder von der Versicherung. "Natürlich nutzen Versicherer die Beratung gerne für ein Verkaufsgespräch für weitere Produkte - das machen aber Banken auch", bemerkt Herbst. Und auch wer keine Versicherung abschließe, bekomme normalerweise das Darlehen.

Wichtig: Die gesetzliche Kündigungsklausel, die es Kreditnehmern erlaubt, ihr Darlehen unabhängig von der Gesamtlaufzeit vorzeitig nach zehn Jahren abzulösen, gilt unverändert auch bei Versicherungen.

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