+++ Wer solche Nachbarn hat, braucht keine Feinde: Ballauf und Schenk in der Vorstadt-Hölle +++

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Kölner „Tatort" im Check
Wer solche Nachbarn hat, braucht keine Feinde: Ballauf und Schenk in der Vorstadt-Hölle

Bei ihrem 70. Fall werden die Kölner Kommissare in eine scheinbar idyllische Vorstadtsiedlung geschickt. Doch hinter den Fassaden der hübschen Einfamilienhäuschen ist nichts so, wie es scheint: Fast jeder hatte ein Motiv, einen alleinstehenden, boshaften Mann zu töten. Ballauf und Schenk müssen tief graben…

Worum geht's eigentlich? Was für ein Schock! Ein Lastwagenfahrer ist mitten in der Nacht unterwegs, als es aus heiterem Himmel gewaltig kracht. Als er aussteigt, um nach dem Rechten zu sehen, sieht er zunächst nur einen blutigen Schuh…

Wenig später ist klar, dass der Trucker Glück im Unglück hatte: Er ist nicht Schuld am Tod des Mannes! Werner Holtkamp (Uwe Freyer) war schon tot, als er von einer Brücke geworfen wurde und von dem Lkw erfasst wurde. Die Spurensicherung findet schnell heraus, dass der geschiedene Mittvierziger in seinem eigenen Bett erschlagen wurde. Seit ihn seine Frau mit der gemeinsamen Tochter verlassen hatte, lebte er allein in einem Haus in einer Kölner Vorstadtsiedlung. Als die Kommissare Schenk (Dietmar Bär) und Ballauf (Klaus J. Behrendt) dort die Ermittlungen aufnehmen, stoßen sie schnell auf ein Netz aus Lügen und Intrigen. Doch wer von den Nachbarn könnte etwas mit dem Tod von Holtkamp zu tun haben? Ein Motiv hatte zum Beispiel Leo Voigt (Werner Wölbern), mit dem sich der Ermordete einen erbitterten Streit über eine nicht korrekt gezogene Grundstücksgrenze lieferte. Aber es gibt auch noch genug andere Anwohner, die auf Holtkamp nicht besonders gut zu sprechen waren…

Wann stirbt das Opfer? Es ist schon tot, bevor die erste Sekunde „Tatort" läuft.

So viele Blutspritzer gibt es: Rucke di guh, rucke di guh! Blut ist im Schuh! Außer dem blutigen Turnschuh sieht der Zuschauer nicht viel rot.

Die herausragendste Schauspielerin: Obwohl sie nur ganz leise flüstert und ein überaus zartes Persönchen ist, sticht Claudia Eisner als Sandra Voigt aus dem insgesamt gut gewählten Cast von „Nachbarn" besonders heraus: Die 32-Jährige, die man aus Filmen wie „Mängelexemplar" oder „Schuld nach Ferdinand von Schirach kennt, spielt die traumatisierte Mutter, der plötzlich (wieder) die Stimme versagt, mit einer wahnsinnigen Intensität.

Hinter den Kulissen des "Tatorts":

Da bekommt man Gänsehaut: Mira, die Tochter von Sandra Voigt, erzählt ihrer Halbschwester eine Gruselgeschichte über eine Frau im weißen Kleid. Hat sich die Kleine das Ganze wirklich nur ausgedacht? Die skurrilste Szene: Frau Möbius (Birge Schade), deren meist abwesender Gatte sich mehr für seine Echsen interessiert, als für sie, versprach sich von Holtkamp einen Ausweg aus ihrem tristen Eheleben. Nach seinem Tod tanzt sie lasziv und leichtbekleidet, mit Fluppe im Mundwinkel und Weinglas in der Hand durch ihr Wohnzimmer – und wird dabei von den sichtlich pikierten Kommissaren durch die Terrassentür beobachtet.

Darum ist „Nachbarn" so realistisch: Alle Beteiligten sind ganz normale Leute in einem ganz normalen Umfeld. Sie leben ihr Leben und spielen ihre Rollen. Doch hinter dieser gewöhnlichen Fassade verbergen sich Ängste, Abhängigkeiten, Konflikte, Hass, Liebe, Träume. Kommt Ihnen bekannt vor? Na eben.

So lange dauert es, bis man weiß, wer der Mörder ist: Erst ganz zum Schluss. Auch wenn man vorher vielleicht schon einen Verdacht haben könnte…

Der Härtegrad der Kommissare: Nach 70 gemeinsamen Fällen sind Ballauf und Schenk ein mehr als eingespieltes Team: Wenn sich einer der beiden in einen Fall emotional mehr hineinziehen lässt, gleicht der andere das mit zusätzlicher Härte aus. In „Nachbarn" lassen sich aber beide nicht emotional involvieren – zu viel haben sie mit ihrem Dauereinsatz in der Siedlung zu tun. 9 von 10 auf der Härteskala. Kompliziertheit des Privatlebens der Kommissare von 1-10: Freddy Schenk kann sich nur zu gut in die Lage von Leo Voigt hineinversetzen: Auch er hat im Moment Ärger mit seinem Nachbarn. Der Streit, der jetzt sogar vor Gericht geht, versetzt ihn in ordentlich schlechte Laune – 7 von 10 Kompliziertheitspunkten. Bei Max Ballauf ist dagegen im Moment alles in Butter: Sein Verhältnis mit Lydia Rosenberg (Juliane Köhler) macht zwar keine Fortschritte in Richtung „richtige Beziehung" – aber auch keine Rückschritte: 2 von 10 Punkten. Das FOCUS-Online-Fazit: Ein sehenswerter Krimi mit dicht gestrickter Handlung und überraschenden Wendungen. Einschalten!

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