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Bewerbung
Stärken und Schwächen im Vorstellungsgespräch richtig darstellen

Die Frage nach den Stärken und Schwächen gehört zu den Klassikern im Vorstellungsgespräch. Die Beantwortung dieser Frage ist eigentlich gar nicht so schwer.

"Nennen Sie mir eine Situation, in der Sie versagt haben." Oder: "Welche Eigenschaft können Sie an sich selbst nicht leiden?" Solche Fragen sind unangenehm bei einem Bewerbungsgespräch (immerhin muss man sich mit seinen eigenen Unzulänglichkeiten auseinandersetzen). Aber schlimmer noch: Mit einer ungelenken Antwort heißt es schnell: Traumjob ade. Wer jedoch smart ist, dreht den Spieß einfach um – und verwandelt seine vermeintlichen Schwächen in einen Vorteil.

Der Personaler mustert Sie ungerührt, während er vermeintlich gnadenlos in Ihren Misserfolgen und Schwächen herumbohrt. Jetzt heißt es ruhig zu bleiben. Sich in einer ungemütlichen Situation wie dieser gut zu verkaufen, ist zwar nicht ganz einfach, aber auch nicht unmöglich. Auswendig gelernte und vielfach angeführte "Pseudoschwächen" werden Ihnen nicht viel weiterhelfen – zu oft schon haben Personaler sich angehört, ihr Gegenüber sei Perfektionist. Es gibt eindeutig bessere Wege, um Ihre Schwächen authentisch und positiv zu verkaufen.

Schwächen nennen – und Lösungen anbieten

Im Bewerbungsgespräch kann diese Frage in vielerlei Varianten formuliert werden: "Welche Defizite haben Sie? Was können Sie besonders gut?" Sollten beide Fragen in Kombination auftreten, fangen Sie zuerst mit Ihrer Schwäche an. Denn auch mit einer guten Antwort zu Ihren "Schwächen" können Sie einen positiven Eindruck hinterlassen. Und danach sogar noch mit Ihren Stärken auftrumpfen.

Aber: Verkaufen Sie niemals eine Stärke als Schwäche: "Ein Perfektionist zu sein" ist keine clevere Antwort – sondern einfach nur platt. Suchen Sie sich stattdessen eine echte Schwäche aus und erklären Sie plausibel, wie Sie daran arbeiten wollen. "Ich werde schrecklich nervös, wenn ich mich mit Kunden auf Englisch unterhalten soll. Seit einigen Wochen belege ich daher einen Business-English-Kurs an der Abendschule." Stellen Sie also ein Problem dar, aber bieten Sie gleich eine Lösung an – dann kann der Arbeitgeber beruhigt ein Häkchen unter diese Schwäche setzen.

Beispiele für Schwächen

Andere Beispiele könnten sein: „Ich mag es noch nicht so gerne, vor einer größeren Gruppe zu sprechen. Doch ich lasse mich diesbezüglich gerade coachen, und schon bald bin ich soweit." Oder: „Manchmal fällt es mir schwer nein zu sagen. Aber ich lerne jeden Tag mehr mich zu fokussieren und diese kleinen Erfolge machen mich stolz."

Aber Achtung: Wählen Sie eine Schwäche aus, die für den Job keine Voraussetzung ist! Im International Business Development sind Sie mit mangelnden Englischkenntnissen schnell außen vor.

Stärken mit Beispielen untermauern

Und nun zu den Stärken: Wählen Sie ein oder zwei Ihrer Stärken aus, die am besten zum Stellenprofil passen (also: vor dem Bewerbungsgespräch noch einmal die Ausschreibung checken!). Stellen Sie dar, warum ausgerechnet Sie der perfekte Kandidat sind und untermauern Sie dies mit ein oder zwei eindrucksvollen Beispielen aus Ihren vorherigen Positionen. Erklären Sie, in welcher Situation Sie Ihre Stärken unter Beweis stellen konnten und wie Sie Ihre Stärken auf der zukünftigen Position einbringen wollen.

So könnten Sie beispielsweise argumentieren, dass Sie bereits zwei Kinder großgezogen haben und es Ihnen deswegen leicht, fällt mit Stresssituationen umzugehen. Und auch dies könnte Sie inspirieren: „Ich spiele in meiner Freizeit Schach. Um einen Plan umzusetzen, bedarf es einer Strategie, Vorbereitung und Timing, um ans Ziel zu kommen. Meine analytischen Fähigkeiten sind also ausgeprägt." Oder: „Ich kann gut Konflikte lösen. Und da ich gemerkt habe, dass ich dafür recht talentiert bin, habe ich eine Ausbildung zum Mediator gemacht, um mein Wissen zu vertiefen."

Nicht mit Ehrgeiz geizen

Es ist wichtig, die richtige Balance zwischen Bescheidenheit und Selbstlob zu finden. Unternehmen suchen besonders motivierte Arbeitnehmer. Diese Motivation, gepaart mit Ihrem Willen, Engagement und Ihren Fähigkeiten, macht Sie zum perfekten Kandidaten. Ein Aufblitzen von Ehrgeiz in Ihrer Argumentation hilft ungemein: Zeigen Sie ruhig Ihre künftigen Ambitionen bezüglich der eigenen Weiterentwicklung, der Suche nach neuen Herausforderungen oder der Übernahme von Führungsverantwortung. Vermitteln Sie dem potenziellen Unternehmen das Gefühl, auf einer Wellenlänge zu sein – dann sind Sie Ihrem nächsten Traumjob schon einen guten Schritt näher gekommen.

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