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Mercedes vermeidet "Imagedesaster"
Expertin: Warum die Silberpfeile wichtige Hamilton-Punkte opferten

Mercedes gewinnt Sympathie in Budapest – verliert aber drei WM-Punkte für Lewis Hamilton im engen Zweikampf mit Sebastian Vettel um den Titel.

Warum der Brite seinen Kollegen Valtteri Bottas vorbeilassen musste, ergibt für den gemeinen Beobachter der Formel 1 erstmal wenig Sinn.

Klar, es gab diese Abmachung: Bottas machte in Runde 46 freiwillig für den schnelleren Hamilton Platz, damit der Engländer die zwei führenden Ferrari unter Druck setzen konnte.

Im Gegenzug sollte der Brite seine Position wieder zurückgeben, falls er Kimi Räikkönen vor sich nicht überholen kann. Da Vettel das Rennen am Ende gewann, durfte sich der Deutsche im Ferrari freuen, dass sein WM-Vorsprung auf Hamilton durch die Mercedes-Aktion vergrößert wurde.

Formel-1-Expertin lobt "Teamfairplay"

"Mercedes hat sich hier sportlich fair verhalten und nicht in den WM-Kampf eingegriffen. Trotzdem haben sie beiden Fahrern ermöglicht um den Sieg zu kämpfen. Besser geht Fairplay nicht", sagt Bianca Garloff, Chefredakteurin von "Autobild Motorsport", zu FOCUS Online.

Bottas' Rückstand auf den führenden Vettel beträgt nun 33 Punkte. Der Abstand ist aber nicht groß genug, "als dass man ihn jetzt schon opfern darf", sagt Garloff.

Mercedes vermeidet "Imagedesaster"

Die Formel-1-Expertin stellt aber auch klar, dass die Silberpfeile keine andere Wahl hatten, als Bottas am Ende wieder an Hamilton vorbeizuwinken.

Garloff: "Andersrum hätte die Kritik am Team und an Hamilton zu einem zumindest kleinen Imagedesaster werden können. Wer sagt, man lasse beide Fahrer sportlich fair gegeneinander antreten, muss sich dann auch an diese Ankündigung halten."

Daher auch die emotionale Reaktion von Toto Wolff in der Mercedes-Box, als Hamilton den Teamkollegen in der letzten Kurve doch noch passieren ließ.

Garloff sieht in Wolffs Aktion weder Wut noch Frust, sondern eher das "Abfallen extremer Anspannung. Man konnte ja nicht wissen, ob Lewis sich wirklich an die Stallorder hält. Oder ob beim Platztausch irgendwas schiefgeht."

Ferrari mit anderer Strategie

Ganz anders ist die Ausgangslage bei Konkurrent Ferrari. Die Scuderia hat sich mit ihren Strategien zuletzt in Monaco und auch in Ungarn auf Vettel als Nummer 1 im Team festgelegt. Für Garloff ist das nur logisch: "Räikkönen hat im WM-Kampf keine Chance mehr auf den Titel. Logisch und vernünftig also, dass er Vettel unterstützt."

Ein Zweikampf im Kurvengeschlängel des Hungarorings zwischen den beiden Ferrari-Piloten hätte dem drittplatzierten Hamilton nur mehr Chancen als nötig zur Attacke verschafft, sagt die Formel-1-Expertin.

Super Image statt WM-Titel?

Die Silberpfeile haben hier eine andere Herangehensweise: "Mercedes' Motto ist, beiden Fahrern sportlich gleiche Chancen zu geben. Das ist super fürs Image, birgt aber auch die Gefahr, den Titel am Ende zu verlieren", weiß Garloff.

Die Formel-1-Expertin weiter: "Für Vettel ist es derzeit ein Vorteil, dass er sich auf die uneingeschränkte Unterstützung seines Teamkollegen verlassen kann, während Bottas und Hamilton sich bei Mercedes gegenseitig Punkte wegnehmen".

"Solange Bottas noch aktive WM-Chancen hat, wird Hamilton damit leben müssen, zwei Gegner zu haben. Einen bei Ferrari und einen bei Mercedes", sagt Garloff.

"Hamilton selbst hat aber schon gesagt, dass das okay sei. Er wolle den Titel sportlich fair gewinnen. Nur dann habe er den richtigen Wert."

Im Video: Toto Wolff über Silberpfeil-Aktion in Ungarn

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