+++ "Exzessiver Porno-Konsum ist für Männer oft ein Weg, die Beziehung zu retten" +++

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Experte für Online-Sexsucht
"Exzessiver Porno-Konsum ist für Männer oft ein Weg, die Beziehung zu retten"

Die Motive für Sexsucht im Internet sind vielfältig, die Betroffenen fast ausschließlich Männer. Doch wie geraten Menschen in die Falle Online-Sexsucht? Ein Experte erklärt, wie es so weit kommen kann und wie Betroffene Hilfe finden.

Als "Männerseuche des 21. Jahrhunderts" bezeichnete die feministische Zeitschrift "Emma" plakativ das Phänomen Online-Sexsucht. So weit würde Bert te Wildt nicht gehen. Doch auch der an der Universitätsklinik Bochum praktizierende ärztliche Psychotherapeut sieht das Thema Online-Sexsucht als ernstzunehmendes Problem an.

"Durch die permanente Verfügbarkeit von Pornos, Sex-Chats oder Apps wie Tinder sind wir einer ständigen Verführung ausgeliefert", sagt der Psychotherapeut im Gespräch mit FOCUS Online. Das könne gefährlich werden und Beziehungen zerstören. Für die Betroffenen ist das eine ständige quälende Abwägung zwischen Sucht und Beziehung.

Verschiedenste Motive für Porno-Konsum

Das hat der Psychotherapeut bereits bei vielen Patienten, die er wegen ihrer Online-Sexsucht betreut hat, festgestellt. Dabei sind die Motive für die Sucht meist vielschichtig, wie te Wildt erklärt, der auch für das Online-Ambulanz-Projekt OASIS arbeitet.

Oft ist laut dem Experten ein unbefriedigendes oder ganz erloschenes Sexualleben in einer Partnerschaft der Grund dafür, dass Männer sich vermehrt pornografischen Inhalten zuwenden und dann nach und nach in eine Sucht gleiten. "Manch einer möchte seine Beziehung nicht aufs Spiel setzen und tatsächlich fremdgehen, so dass viele auf Porno-Filme im Internet oder Sex-Chats zurückgreifen", sagt te Wildt, der auch Autor des Buchs "Digital Junkies" ist. "Exzessiver Porno-Konsum ist für Männer oft ein Weg, die Beziehung zu retten." Doch das, was die Liebe retten soll, kann für sie auch zu einer Belastungsprobe werden.

So äußert sich eine Online-Sexsucht

Nicht jeder, der sich regelmäßig Pornos ansieht, ist schon suchtkrank. Laut te Wildt werden sexsüchtige Patienten unruhig und panisch, wenn sie nicht an Pornofilme im Internet kommen. Zudem wissen sie mit ihrer freien Zeit nichts anzufangen. Selbst der Arbeitsalltag könne gestört werden, indem Betroffene am Arbeitsplatz heimlich Sexfilme konsumieren. Und schließlich äußere sich eine Online-Sexsucht körperlich auch darin, dass sich Betroffene durch extrem häufige Selbstbefridigung Wunden zufügen.

Sucht ist nur mit Abstinenz zu besiegen

Te Wildt behandelt in seiner Therapiegruppe Männer zwischen 18 und 68 Jahren. Der Experte sagt, je früher man mit Internet-Sex in Kontakt komme, desto größer sei die Suchtgefahr. Das sei ähnlich wie bei anderen Sucht-Phänomenen wie etwa Alkohol.

Um der Sucht wieder zu entkommen, bedarf es einer Therapie, vieler Gespräche und einer kompletten Abstinenz, wie der Psychotherapeut betont. Vor allem müssten Internet-Sexsüchtige sich zu einem Eingeständnis durchringen und die Sucht anerkennen.

Wer dies alleine nicht schafft, kann online Selbsttests machen oder an Workshops und Treffen teilnehmen. Zudem bieten Initiativen wie OASIS von Psychotherapeut te Wildt persönliche Therapiegespräche an. Die Sprechstunden stehen auch Angehörigen und Partnern zur Verfügung. Am Ende müssten Internet-Sexsüchtige vor allem lernen, ihre neu gewonnene Zeit mit anderen Interessen und Beschäftigungen auszufüllen.

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